Sonntag, 20. Februar 2011

Als Europäer auf den Philippinen

Hallo Freunde,

erstmal vielen Dank für euer Interesse und die vielen Besuche der Seite (inzwischen über 400)



Es ist wirklich seltsam als Weißer auf den Philippinen unterwegs zu sein, insbesondere wenn man nicht in Olongapo City oder Manila sondern in den kleinen Dörfern ringsherum unterwegs ist. In diesen Gegenden verirren sich offensichtlich nie Touristen, weshalb man für all die Leute eine absolute Sensation ist. Man darf das den Philippinos nicht übel nehmen. Man fällt hier als großer Westler nunmal zwangläufig auf. Da hier so unheimlich viele Menschen auf den Straßen unterwegs sind und jeder für einige Sekunden hinschaut hat man halt das Gefühl als würde man ununterbrochen angestarrt werden. Es kommt auch öfter mal vor, dass man für einige Minuten von einem Haufen Schulkinder verfolgt wird, die wie eine rießige Menschentraube hinter einem her laufen, aber daran werde ich mich schnell noch gewöhnen meinten die anderen Volunteers.
Außerdem wird man ständig von allen Seiten angesprochen, ob man nicht etwas kaufen möchte oder ein Taxi bräuchte. Man unterstellt einem Weißen hier, dass er unheimlich viel Geld haben muss und das ist bei den Preisen und den Lebenshaltungskosten hier auch durchaus berechtigt. Ein Sozialarbeiter bei PREDA verdient zum Vergleich im Monat zwischen 150 - und 200€ und kann davon gut leben…




Wir haben am Wochenende die Möglichkeit genutzt ein wenig das philippinische Nachtleben zu erkunden, was eigentlich ganz angenehm ist. Es gibt hier eine Vielzahl an Bars und Kneipen, in denen IMMER Live Musik gespielt wird und man auch größtenteils seine Ruhe hat (abgesehen von den Straßenhändlern, die ihre Baluts verkaufen wollen. Das sind halb-angebrütete Eier mit Embryo, die wohl besonders Potenz stärkend sein sollen und deshalb abends und nachts verkauft werden. Bis jetzt konnte ich mich noch nicht überwinden eins zu essen, aber ich bin ja noch ne Weile hier… =) )

Gestern Abend waren wir im SBMA unterwegs. Das ist die Gegend, in der sich damals der amerikanische Militärstützpunkt befand, der vor 13 Jahren in eine Wirtschaftszone umgewandelt wurde. Es handelt sich mehr oder weniger um eine Art westliche Exklave mit sauberen Straßen, Grünflächen, Einfamilienhäuschen, Hotels und (natürlich) weißen Touristen.
Man muss an dieser Stelle wirklich aufpassen, dass man nicht zu schnell ein Urteil über all die Touristen hier fällt, aber es hat einfach einen ganz ganz faden Beigeschmack, wenn man all die dicken und/oder alten Männer mit den viel jüngeren und zierlichen Philippinas sieht. Da ich gestern noch mit zwei anderen Jungs unterwegs war kam es, dass wir ebenfalls unterbrochen angemacht und angesprochen wurden.

Als ich Freitagabend gegen 3 Uhr auf dem Weg nach Hause war (dank Jetlag bin ich abends/nachts ziemlich fit =) ) wurde ich das erste Mal direkt mit einem anderen Problem hier konfrontiert: den Straßenkindern. Am Straßenrand lagen immer wieder Kinder zum Teil mit Mutter zum Teil ohne auf Kartons und schliefen dort. Wie bereits erwähnt ist es unheimlich schwer das Alter von philippinischen Kinder z schätzen, aber einige können nicht älter als 3-4 Jahre alt gewesen sein. Es ist schwer zu beschreiben, was mich in dem Moment mehr getroffen hat. Diese Ungerechtigkeit und das Mitleid mit diesen Kindern oder aber meine eigene Hilflosigkeit, dass man einfach nichts daran ändern kann, da auf jedes Kind das man hier auf der Straße sieht wahrscheinlich 1000 Kinder kommen, die man nicht zu Gesicht bekommt und alles was man als reicher Deutscher in der Situation macht ist aus Verzweiflung beim nächsten Straßenhändler irgendwelche Cracker zu kaufen und neben die Kinder zu stellen…
Aber auch daran gewöhnt man sich schnell meinten meine Begleiter, was ich mir nicht so recht vorstellen kann.
(Hatte an den Abenden keine Kamera dabei, hätte aber wohl auch keine Bilder gemacht...)

Aber es passieren auch viele tolle Sachen hier. Heute Vormittag bin ich nach Subic gefahren und hab da an dem Radioprogramm von AKBAY (dieser Jugendorganisation) teilgenommen und wurde eine Stunde lang über mich und Deutschland interviewt. Über diese Radioshows versucht AKBAY untger anderem über PREDA und deren Aktivitäten zu informieren.




Anschließend wurde ich von ein paar Mitgliedern zu meinem ersten original philippinischen Essen eingeladen. Konnte man ganz gut essen =)





So, muss auch schon wieder weiter. Wurde direkt zum BBQeingeladen (Philippinos sind wirklich unheimlich gast- und kontaktfreudig)
Anbei noch einige Bilder...

Liebe Grüße an alle












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