Montag, 21. März 2011

…und wie das philippinische System Menschen tötet!


Vor einigen Tagen habe ich von dem jungen Mann mit dieser unvorstellbaren Schussverletzung berichtet. Sein Name ist übrigens Robert, 27 Jahre alt, eingesperrt weil er ein Handy geklaut hat.
Letzte Woche wurde uns auf unser Drängen hin von der Chefin des Welfare Departements versichert, dass man ihm helfen wird und die Frau hat ihr Wort auch gehalten. Noch am selben Abend wurde Robert in ein Krankenhaus gebracht. Dort weigerten sich die Ärzte allerdings ihn zu behandeln, da keine richterliche Verfügung für diesen Eingriff vorlag. (Hätten sie ihn trotzdem behandelt würde Ihnen ihre Zulassung entzogen werden) Daraufhin wurde er wieder zurück ins Gefängnis gebracht. Das war Donnerstagabend. Ich habe mich gestern mit dem Chef des Legal Departements unterhalten und der gab mir folgende Informationen: Am Freitag und über das Wochenende erreicht man den Richter (natürlich) nicht. Gestern wurde dann ein Brief an den Richter abgeschickt, der ihn dazu bewegen soll so schnell wie möglich einen „Medical-Pass“ für Robert auszustellen. Einen solchen Pass brauchen Gefangene, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, aber auch das wird dauern. Sollte er diesen dann erhalten muss als nächstes ein eh schon überfülltes Krankenhaus gefunden werden, dass bereit ist ihn zu behandeln, obwohl die Kosten sicherlich nicht von ihm übernommen werden können. Das Krankenhaus müsste also vorab einen Antrag ans Büro des Bürgermeisters stellen, der dann das Geld entweder aus seinem eigenen Etat herausnimmt oder dieses dann vom Parlament beantragt. Das Alles wird Wochen dauern, wenn es überhaupt soweit kommen sollte. Das Einzige was PREDA jetzt machen kann ist damit zu drohen die Geschichte durch Father Shay über die Medien zu verbreiten und dadurch Druck auf den Richter und den Bürgermeister auszuüben.

In der Zwischenzeit liegt Robert weiter auf einem Stück Karton in seinen dreckigen Klamotten ohne Medikamente in einer vollkommen verdreckten Zelle. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Zeit reichen kann ihm noch zu helfen. Am Mittwoch - also morgen - ist der nächste Besuch von dem Gefängnis geplant für den ich dann noch einige Medikamente besorgen werde, falls er da noch in der Zelle ist. Heute habe ich erfahren, dass Robert in ein größeres Gefängnis verlegt werden soll, zu dem wir keinen Zutritt mehr erhalten würden. Seit PREDA die untragbaren Zustände dort öffentlich gemacht hat ist man dort nicht mehr gern gesehen.

Es ist einfach so bitter hilflos dabei zusehen zu müssen was mit ihm passiert, obwohl es doch absolut keinerlei Zweifel daran gibt, dass hier etwas schief läuft und es sich offensichtlich um eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit handelt…

Ihr könnt mir ja die Daumen für morgen drücken…

Claudius

Robert ist übrigens der junge Mann hinter den Gittern...
                                                                                                                       








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