Freitag, 2. März 2012

News aus dem Medical Centre und der Wahnsinn auf Ugandas Straßen






Hallo alle zusammen,

nachdem es die letzten 2 Wochen etwas ruhig geworden ist in diesem Blog komme ich jetzt mal wieder dazu euch auf den neuesten Stand zu bringen.


Mir geht’s soweit immer noch sehr gut, die Arbeit läuft und von Malaria oder sonstigen Krankheiten bin ich bis jetzt verschont geblieben.

Nachdem einige Vorbereitungen notwendig waren haben wir heute ein kleines „Häuschen“ für die Aufbewahrung der Solarkocher bauen lassen. Bisher musste der Kocher immer ein ganzes Stück zum Centre getragen werden, da er in der Nachbarschaft untergebracht werden musste. Unglücklicherweise war der Kocher zu breit um durch die Türen der Krankenstation zu passen. Nachdem der Solarkocher im Moment trotz schwieriger Wetterverhältnisse regelmäßig von dem Personal genutzt wird, werden wir nun den zweiten Kocher herstellen lassen, sodass in Zukunft parallel gekocht werden und Instrumente steril gemacht werden können.

Der Bau der Hütte war ziemlich chaotisch und ich war wirklich heilfroh, als das Ding dann heute Abend irgendwie fertig war. Wahrscheinlich bin ich aber als Europäer einfach immer noch zu „unentspannt“ für solche Projekte und mach mir immer zu viele Gedanken um alles.
Irgendwie machen das Arbeitsverhalten und die Vorgehensweise der Ugander im ersten Moment immer einen absolut unkoordinierten Eindruck, aber am Ende des Tages klappt es dann meistens doch irgendwie. Was man hier definitiv lernt bzw. lernen muss ist viel Geduld zu haben und flexibel zu reagieren, wenn etwas (mal wieder) nicht so klappt wie geplant…

Außerdem haben wir heute 2 Solarlampen und die dazugehörigen Panels übergeben und angebracht. Damit können die Schwestern in Zukunft jetzt auch nachts ordentlich arbeiten. Gespendet wurden uns die Lampen wie die Kocher von der Organisation EG-Solar, für die wir die Lampen jetzt „testen“ sollen, um festzustellen, wie diese Technologie in Ländern wie Uganda funktioniert und angenommen wird.







Wir werden nun unser Engagement im Bereich des solaren Kochens auf das Gebiet rund um Najjembe ausweiten und eine erste Schule mit 2 Kochern ausstatten.

Privat geht es mir ansonsten ganz gut. Die Möglichkeiten seine Freizeit zu gestallten sind in Najjembe leider etwas begrenzt, dafür lerne ich aber immer mehr Leute hier kennen und bin zunehmend auch in anderen Städten unterwegs. Auch das Nachleben in Uganda habe ich inzwischen kennen lernen dürfen und dieser erste Abend macht auf jeden Fall Lust auf mehr… =)

Leider gibt es aber diese Woche nicht nur Positives zu berichten. Immer mehr werde ich mit dem Wahnsinn auf Ugandas Straßen konfrontiert. Ich finde ja, dass man mit Kritik unheimlich vorsichtig sein sollte, wenn man als Fremder in ein neues Land und einen neuen Kulturkreis kommt. Was aber (meiner Meinung nach) absolut absurd und verantwortungslos ist, ist wie viele Leute hier Auto und Motorrad fahren. Die Straßen und die Autos sind häufig in ziemlich miserablen Zuständen, was die viele Fahrer allerdings nicht davon abhält rechts und links zu überholen und einfach zu hoffen, dass in der nächsten Kurve kein Auto entgegenkommt. Auf der Hauptstraße zwischen Kampala und Jinja gibt es öfters mal Abschnitte, in denen die Straße 3 Spuren hat, woraufhin man sich die Spur in der Mitte dann einfach teilt. Diese unbekümmerte und lockere Art, die die Ugander ansonsten recht sympathisch macht, führt in Kombination mit den schlimmen Straßenverhältnissen zu unzähligen Unfällen. Vor zwei Tagen ist ein Auto hier in Najjembe, als es versuchte einem anderen auszuweichen einfach quer über den Marktplatz geschossen und hat mehrere Menschen –unter anderem einen Bekannten von mir - zum Teil tödlich verletzt.

So, jetzt aber genug rumgenörgt. Beste Grüße nach Deutschland.
Claudius

PS: Ich befinde mich gerade in einem kleinen Dorf nahe Jinja und habe seit ich angefangen habe diesen Eintrag zu schreiben bereits 2 Kakerlaken getötet, 1 Maus verjagt und bin von irgendeinem komischen Insekt gebissen worden. Na dann mal gute Nacht… =)


 Da haben wir an einem Abend frische Ameisen gekocht. War geschmacklich wirklich nicht schlecht...

 Die erste Nacht in meinem neuen Zelt. Vielen Dank dafür an meine Eltern... =)

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