Sonntag, 6. April 2014

Einige Kuriositäten aus dem indischen Alltag



Hallo zusammen,

erstmal liebe Grüße aus dem unverändert sonnigen Bangalore.

Das alltägliche Leben in Indien hält immer wieder zahlreiche Überraschungen auf Lager. Auch wenn man sich nach und nach an den unwahrscheinlich chaotischen und nervenaufreibenden Straßenverkehr hier gewöhnt, habe ich immer noch keine Erklärung dafür finden können, dass auf den unzähligen, mehrfachbesetzten Motorrädern, die sich durch die engen Gassen aus Rikschas, Autos, LKWs und Kühen schlängeln, lediglich der Fahrer einen Helm trägt, niemals aber die Personen, die mitfahren. Offensichtlich gibt es aber nur einen Helmpflicht für denjenigen, der ganz vorne sitzt. 





Immer wieder spannend stellt sich auch der Umgang mit der linken Hand dar. Diese gilt in der indischen Tradition als unrein, da sie in erster Linie für unappetitlichere Tätigkeiten eingesetzt wird. Inzwischen konnte ich mir angewöhnen, sämtliche Aktivitäten mit rechts auszuführen, da es anfangs tatsächlich vorgekommen ist, dass sich Verkäufer oder Rikscha-Fahrer weigerten Geld aus der linken Hand entgegenzunehmen. Ähnlich verhält es sich beim Essen. Traditionell wird ohne Besteck und deshalb folgerichtig ausschließlich mit der rechten Hand gegessen, was bei Reisgerichten doch einiges an Übung erfordert und anfangs wohl auch für den geneigten Inder ziemlich dämlich ausgesehen haben muss.

Und wenn wir schon beim Essen sind: Immer wieder konnte ich das erstaunliche Talent vielen Inder beobachten großen Mengen Wasser aus einer Flasche zu trinken, ohne diese mit dem Mund zu berühren. Wahrscheinlich hat dies hygienische Gründe, allerdings ist mir ein Rätsel, wie man sich eine Flasche Wasser„auf ex“ aus größerer Distanz in den Mund schütten kann, ohne sich ständig zu verschlucken…



 
Im Vergleich zu den Erfahrungen in afrikanischen Regenwald lebt man in Bangalore doch deutlich „anonymer“ und wird nicht ununterbrochen angestarrt, angesprochen oder von Kinderhorden verfolgt. Kein Wunder bei den vielen Geschäftsleuten aus der ganzen Welt und dem doch recht hohen Lebensstandard des „Silicon Valleys“ Indiens. Umso mehr überrascht es dann doch immer wieder, wenn man insbesondere von indischen Reisegruppen in der Nähe von Sehenswürdigkeiten teilweise im Minutentakt angesprochen wird, ob man sich nicht auf das nächste Gruppenbild dazustellen könnte. 

Soviel an der Stelle zu ersten Kuriositäten des indischen Alltags. Auf jeden Fall freue ich mich sehr auf die Zeit, die noch vor mir liegt und die Überraschungen, die Indien sicherlich noch für mich bereithält. Das nächste Mal gibt’s dann sicherlich wieder einige Infos zu den neuesten Entwicklungen des „Vocational Training“ Projekts.
Bis dahin schicke ich euch sowohl liebe Grüße als auch einige Bilder von meinem letzten Wochenendtrip in das entspannte Goa in die Heimat. 

Alles Gute,
Claudius


Nach einem sehr intensiven ersten Monat in Bangalore war die Reise an die Strände Goas für ein langes Wochenende mehr als nötig

Ohne viel Verkehr, Gehupe, Abgase aber dafür mit umso mehr Palmen, Strand und Meer



... aber auch hier durften die Kühe natürlich nicht fehlen






Leider waren die 3 Tage dann doch etwas zu kurz. Allerdings konnte ich es verschmerzen, wartet doch nächste Woche schon ein Tauchurlaub auf den Andamanen auf mich...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen